European Karate

Symbol für Leistung

Karate-Training in Kyoto 1999

Der Gürtel sei nur dazu da, die Jacke zusammen zu halten. Diesen saloppen Spruch hört man öfter - erfahrungsgemäß von Fortgeschrittenen oder jungen Dan-Trägern. Dabei sind gerade sie es, die am stolzesten ihren Gürtel vor sich hertragen. Und das können sie auch. Der Gürtel (Obi) oder besser die Gürtelfarbe ist im Budo das äußere Kennzeichen für einen Leistungsstand geworden. Der Schwarzgurt steht als Symbol für Leistung. Ein Statussymbol.
Weltweit haben sich mittlerweile viele Kampfstile an das ursprünglich in Japan entwickelte Graduierungssystem angelehnt. Es ist allerdings bei weitem nicht so alt wie die meisten glauben. Das Gürtelsystem mit farbigen Gürteln für Schüler (Kyu) und schwarzen Gürteln für Meister (Dan) hat sich erst im 20. Jahrhundert durchgesetzt.
Das System ist geprägt von steigenden Selbstansprüchen, die in Prüfungen und im Wirken nachgewiesen werden müssen. Der erreichte Grad ist abhängig von Fähigkeiten, vom Wissen, natürlich vom Alter und von der Trainings- und Lebenserfahrung.
Das Tragen von farbigen Obi erleichtert im Training dem Lehrer (Sensei) oder dem Fortgeschrittenen (Sempai), auf das jeweilige Leistungsniveau des Schülers (Deshi) einzugehen. Es schützt die Gesundheit aller Beteiligten.
Im European Karate kann jeder insgesamt 20 Grade erreichen. Zwischen den Prüfungen liegen Fristen. Sieben Schülergrade und drei Meistergrade sind als Leistungsprüfungen zu absolvieren. Renshi V. Blech