Die Prinzessinnen-Verteidigung
Die Prinzessinnen-Verteidigung geht zurück auf den Shinto-Priester Nakazawa, der Anfang des 20. Jahrhunderts u.a. die Damen der Adelsschulen in Tokyo unterrichtet hat. 1927 widmet er seine Systematik den vier Prinzessinnen des Tenno. Sie enthält 36 Techniken, 12 Abhärtungen und 12 (teilweise merkwürdig anmutende) Atemi. Seine Schule verschwindet allerdings in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in der Bedeutungslosigkeit. Danach bricht bekanntlich ein neues, sportlicheres Budo-Zeitalter an. Nakazawas waffenloses Goshin-Jutsu ist noch stark von den alten japanischen Samurai-Prinzipien geprägt, wonach eine Selbstverteidigung immer mit einer kleinen Waffe gegen eine große Waffe vorgeht.
Nakazawas Prinzipien und Techniken
Manche Prinzipien sind ähnlich dem Modell der Zehner-Tabelle des European Karate. Allerdings sind Nakazawas Techniken stets auf kleinstem Raum, mit weniger Bewegung und mit behindernder Kleidung (keine Fußtritte möglich) gedacht. Bei Belästigungen werden schnell Gelenke blockiert, der Gegner in kurze Festhalten gebracht. Die Prinzessinnen-Verteidigung ist kein Bestandteil des allgemeinen Prüfungsprogramms. Es folgen einige Beispieltechniken.